Wie gefährlich sind Kühe für unsere Hunde?

Bergwandern mit dem Hund macht nicht nur eine schöne Bikinifigur und lastet den Hund körperlich aus, sondern ist auch eine super schöne Abwechslung, sofern man gerne mit seinem Vierbeiner Zeit in der Natur verbringt.

Da vor allem Bergwandern nicht ganz ungefährlich ist – und ich denke hier nicht an die Absturz oder generelle Verletzungsgefahr, möchte ich hier ein bisschen mehr drüber aufklären, in welchen Zusammenhang die leider derzeit gehäuften Meldungen bezüglich Kühen auf Bergwiesen und die damit verbundenen Umfälle zu standen kommen.

Einzelne Kuh auf Butterblumenwiese in der Abendsonne

Warum mögen Kühe keine Hunde?
Fakt ist, dass der Hund – wie auch der Wolf, für die Kuh eine Bedrohung darstellt.
Gegen ein Beutetier muss man sich und vor allem seine Herde schützen.
Läuft nun also ein Hund in eine bestehende Kuh Herde hinein oder zu nahe an dieser vorbei, werden sich diese zur Abwehr setzen da sich die Kühe vom Hund bedroht fühlen. Besonders schlimm kann die Situation werden, sofern Jungtiere in dieser Herde sind. Kommt also bei einem Muttertier der Beschützerinstinkt hoch, hat der Hund gegen die Herde keinerlei Chancen mehr! Generell sagt man, dass von reinen Milchkühen, die keine Jungtiere haben und täglich gemolken werden, deutlich weniger Gefahr ausgeht.

Der andere Punkt ist, dass wir mit unseren Hunden nicht nur auf freien Flächen oder unbezäunten Wiesen auf Kuhherden treffen, sondern auch des Öfteren einmal durch eine eingezäunte Kuh Herde gehen müssen. Was für viele Hunde gilt, sofern andere in ihr Revier eindringen, gilt auch für die Kühe, die ihr eingezäuntes Territorium vor Eindringlingen beschützen wollen.

Wie schützt man sich am besten vor den Kühen?
Den Kühen sollte man wenn möglich weiträumig ausweichen. Doch leider ist dies, gerade auf Bergwiesen, nicht immer möglich. Da die Kühe sich auf dieser auch noch frei bewegen, muss man wohl oder übel an ihnen vorbei wandern.

Wichtig ist hierbei, dass man den Hund zu sich holt und er anstandslos im Fuß neben einem geht! So hat man zum einen seinen Hund unter Kontrolle und geht somit kein Risiko ein, dass er doch zu Nahe an die Herde läuft und zum anderen ist sicher gestellt, dass man zügig und ohne weiteres Aufsehen zu erregen an der Herde vorbei kommt. Denn das Problem sind nicht wir Menschen, sondern der Hund. Da die Kuh einen natürlichen Respekt gegenüber uns Menschen hat, stehen die Chancen also gut, dass sich die Kuh vom ruhigen Hund nicht bedroht fühlt und erst recht nicht sofort her stürmt, da wir Menschen ja auch noch da sind.

Aber auch wir Hundehalter können noch einiges dazu beitragen die Kühe nicht auf sich aufmerksam zu machen. So sollte man zwar zügig an ihnen vorbei gehen, jedoch nicht rennen. Auch sollte man den Kühen nicht frontal in die Augen sehen, da sie dies als Angriff werten – ebenso wie wir es ja von unseren Vierbeinern her kennen.
Auch ist es wichtig, dass man bereits Welpen an andere Tiere, wie z.b. Pferde oder Kühe gewöhnt. Hunde, die hier unzureichend sozialisiert wurden bellen häufig die Kühe an, diese sich wiederum vom Hund erst recht provoziert fühlen!
Auch sollte man so auch keine Kühe einfach streicheln oder direkt auf sie zu gehen.
Kühe sind zwar ansich fridliche Wesen, jedoch keine Kuscheltiere!

Zu guter Letzt sollte man immer auf die Drohgebärden der Kuh achten. Kühe, die kurz vor einem Angriff stehen, gehen auf einem zu, fixieren, senken den Kopf und schnauben erstmal. Was jetzt für viele für eine freundliche oder gar süße Annäherung interpretiert wird, kann schnell schlimme Folgen haben. Die Kuh schnaubt, da der Geruchsinn dieser besser ist als das Sehvermögen. Im weiteren Verlauf wird sie mit den Hufen scharren. Jetzt ist also schnelles Handeln gefragt. Gut hilft es immer, vor der Kuh mit einem Stock zu wedeln oder sich selbst groß zu machen. Da Kühe sehr schlecht sehen, kann sie einem besser Wahrnehmen und hat mehr Respekt vor einem, sofern man die Arme nach oben nimmt und auf die Kuh zugeht. Die Kuh direkt anbrüllen hilft übrigens in den meisten Fällen ebenso gut!

In jedem Falle gilt auf Bergtouren immer: Hunde an die Leine, sofern diese nicht zuverlässig kommen oder ein sicheres Fuß nicht beherrschen!

Zum Thema Bergtouren mit Hund allgemein und was man mit diesem beachten sollte, könnt ihr auch HIER nochmal nachlesen!

 

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